Unsicherheit überwinden – 3 Dinge, die du sofort tun kannst
Dies ist ein Gastartikel von Gustav Wohlleber bekannt durch seinen Blog Kommunikation lernen.
Jeder Mensch kennt Unsicherheiten. Du spürst sie in den Momenten, in denen du anfängst, an deinen Fähigkeiten zu zweifeln und dir sämtliches Selbstvertrauen verloren geht.
Vielleicht betrittst du einen Raum mit fremden Menschen und statt dich auf die Gespräche zu freuen, verspürst du steigende Anspannung und stellst dir vor, wie du mit verächtlichen Blicken abgewiesen wirst.
Das ist nicht nur anstrengend - es kann auch zu einem echten Problem werden.
Denn Unsicherheiten können dich lähmen. Sie können dich von deinen Zielen abhalten und dein Leben zu einem verzweifelten Kampf machen.
Damit das nicht passiert, zeige ich dir in diesem Artikel drei bewährte Schritte, um die Unsicherheit dauerhaft zu überwinden.
Die wichtigsten Punkte, um mit Unsicherheit umzugehen erfährst du auch in diesem Video:
Unterscheide zwischen gesunden Zweifeln und ungesunden Sorgen
Es ist nicht immer etwas Schlechtes, unsicher zu sein. Manche Zweifel sind durchaus berechtigt.
Wenn du eine wichtige Entscheidung treffen willst, bringt dich die Unsicherheit vielleicht dazu, alle wichtigen Details einzuholen, bevor du dich festlegst. Und wenn du in einem Bereich deines Lebens auf dem Holzweg bist, können Zweifel dir dabei helfen, dich selbst zu hinterfragen und einen besseren Weg zu finden.
In diesen Situationen hilft es dir, Zweifel an dich heranzulassen und ihnen Aufmerksamkeit zu schenken.
Allerdings entwickeln viele Menschen auch ungesunde Sorgen. Diese haben keinen Zweck und rauben dir unheimlich viel Kraft. Auf Dauer können sie dazu führen, dass du dir selbst nichts mehr zutraust, dich immer mehr zurückziehst und dein Leben einfach an dir vorbeiziehen lässt.
Deshalb solltest du zwischen diesen Gedanken unterscheiden können.
Gesunde Zweifel sind lösungsorientiert. Sie beschäftigen sich mit einem realistischen Problem, das du beeinflussen kannst.
Ungesunde Sorgen sind problemorientiert. Sie beruhen auf Spekulationen und drehen sich nur um das Problem, statt nach einer Lösung zu suchen.
Wenn du dir ungesunde Sorgen machst und dadurch immer unsicherer wirst, solltest du etwas dagegen unternehmen. Sonst hältst du dich immer mehr zurück und dein Selbstwertgefühl sinkt in den Keller.
Hier sind die typischen Symptome ungesunder Unsicherheit...
Du möchtest lernen, deine Selbstsicherheit zu stärken. Dann lies hier weiter: Wie du mit diesem 8 ungewöhnlichen Tricks deine Selbstsicherheit dauerhaft stärkst
Symptome ungesunder Unsicherheit
In Drucksituationen sind die meisten Menschen unsicher. Wenn du beispielsweise eine Rede vor hundert Leuten halten musst, wirst du vorher sicherlich ein paar ängstliche Gedanken haben. Das ist kein Problem.
Doch wenn sich die folgenden Anzeichen durch deinen gesamten Alltag ziehen, wird sich das auf deine Lebensqualität auswirken...
- Verschwitzte Hände bei Kontakt mit Menschen
- Ständige Vermeidung von Blickkontakt
- Anhaltende Horror-Vorstellungen und Ängste
- Die Unfähigkeit Entscheidungen zu treffen
- Unwiderstehlicher Drang anderen alles Recht zu machen
- Zittrige, brüchige Stimme
- Dauerstress
- Plötzliche Panikattacken
- Dauerhafte Konzentration auf die eigenen Schwächen
- Minderwertigkeitsgefühle
- Große Angst vor negativen Bewertungen
Je mehr Symptome auf dich zutreffen, desto größer ist dein Handlungsbedarf!
Spannend: Wie du deine Angst vor Ablehnung loswirst. Hier weiterlesen: www.stephanwiessler.de/angst-vor-ablehnung
So entsteht die Unsicherheit
Es wird zwischen drei typischen Ursachen für Unsicherheit unterschieden.
- Unsicherheit aufgrund vergangenen Versagens
- Durch Schüchternheit ausgelöste Unsicherheit
- Unsicherheit durch übertriebenen Perfektionismus
Die erste Form der Unsicherheit bezieht sich meistens auf den Beruf oder klassische Fähigkeiten. Ein vorheriger Versuch ist fehlgeschlagen und daher kommen Zweifel an der eigenen Kompetenz.
Die zweite Form bezieht sich auf soziale Situationen. Die Unsicherheit entsteht aus der großen Angst von anderen Menschen abgelehnt zu werden. Hier musst du deine Schüchternheit überwinden, um die Unsicherheit komplett abzulegen.
Die dritte Form beruht auf übertriebenen Ansprüchen und der Erwartung, fehlerlos zu sein. Dazu kommt noch, dass sie sich nach kleinen Fehlern komplett heruntermachen und die Angst so beim nächsten Mal noch größer ist.
Und jetzt lass uns dazu kommen, wie du die Unsicherheit überwinden kannst.
In 3 umsetzbaren Schritten deine Unsicherheit überwinden
Die folgenden Schritte geben dir einen Leitfaden, um deine Unsicherheiten schnell und dauerhaft abzulegen.
1. Mach den Realitäts-Check
Betrachte deine Unsicherheit aus einer völlig rationalen Perspektive. Ist die Gefahr wirklich so groß oder ist die Angst völlig übertrieben?
In der Realität kann meistens gar nichts Schlimmes passieren:
- Du machst einen Fehler. Na und - niemand wird sich deswegen dauerhaft von dir abwenden.
- Du scheiterst bei einem Vorhaben. Dann findest du eben einen neuen besseren Weg.
- Die anderen sehen deine Aufregung. Auch dadurch wirst du nicht auf einmal alleine dastehen. Jeder kennt dieses Gefühl.
Die Liste ließe sich noch ewig fortführen.
Fakt ist: Du bist nur unsicher, weil du dir schreckliche Dinge ausmalst, die passieren könnten. Doch häufig sind diese Dinge nicht einmal realistisch.
Sobald du das begreifst und deinen Sorgen nicht mehr so viel Glauben schenkst, werden sie sofort an Kraft verlieren.
2. Gehe in die Angst
Du weißt jetzt, dass nichts Schreckliches passieren wird. Dann kannst du jetzt den Schritt in die Angst hineinwagen.
Du stellst dich genau den Situationen, in denen du unsicher bist.
Das ist der Schlüssel!
Denn die meisten Leute rennen vor genau diesen Situationen davon. Deswegen entwickeln sie nie die nötigen Fähigkeiten für diese Situationen, lernen nicht mit dem Druck umzugehen und die Unsicherheit wächst.
Das ändert sich erst, wenn du diese Situationen suchst und bewusst durchstehst.
Mit jedem Mal fühlst du dich sicherer und dein Selbstvertrauen wächst. Du traust dir mehr zu und bekommst noch bessere Ergebnisse.
Und weil du jetzt deinen eigenen Weg verfolgst, wird dir immer mehr egal, was andere denken, wodurch die Unsicherheit noch mehr nachlässt.
Wichtig: Verlasse deine Komfortzone so oft du nur kannst. Warum ist das so wichtig? Lies hier weiter: Komfortzone verlassen
3. Werde der Meister deiner Gedanken
Auf dem Weg aus der Unsicherheit spielen deine Gedanken eine große Rolle. Deswegen darfst du sie nicht unbeaufsichtigt lassen.
Du musst sie akzeptieren, aber auch bewusst beeinflussen.
Immer wenn du dich einer Herausforderung stellst und in deine Angst gehst, musst du dich dafür loben und begeistert sein.
Egal, wie die Situation ausgeht. Alleine weil du es probiert hast, solltest du dich gut fühlen und feiern.
Fühl dich wie ein Held! Nur wenige Menschen hätten den Mut dazu.
Nur dann wirst du solche Situationen wieder in Angriff nehmen.
Denn stell dir vor, du überwindest deine Angst, gehst auf einen Menschen zu und bekommst eine Ablehnung...
Wenn du dich dann beschissen fühlst, statt dich darüber zu freuen, dass du aktiv geworden bist, wird es dich nächstes Mal noch mehr Überwindung kosten.
Deswegen verbinde Freude damit, deinen Ängsten die Stirn zu bieten. Das Ergebnis ist egal. Der Prozess ist das einzige, was zählt!
Weiterhin hilft es dir enorm, deine Gedanken abzuschalten, um möglichst gelassen mit der Situation umzugehen. Mehr dazu hier:
Fazit: Unsicherheit überwinden - was musst du dafür tun?
Unsicherheiten sitzen tief.
Es ist eine große Aufgabe, an ihnen zu arbeiten und sie loszuwerden.
Aber die Ergebnisse sind jeden Aufwand wert!
Du fühlst dich freier, kannst authentischer auftreten und offenere Verbindungen zu anderen Menschen aufbauen.
Und es eröffnen sich dir unzählige neue Möglichkeiten.
Deswegen zögere nicht. Werde aktiv und pack deine Unsicherheiten am besten noch heute an.