Selbstfindung: Was will ich denn jetzt wirklich? Und wer bin ich überhaupt?

Wer sich mit Selbstfindung auseinandersetzt, beschäftigt sich vor allem mit Fragen, wie:

Wer bin ich?

Was will ich (im Leben)?

Wie will ich sein?

Bin ich wirklich ich?

Wie finde ich meine Leidenschaft?

Wie finde ich wirklich zu mir?

Diesen Fragen wird im folgenden Artikel auf den Grund gegangen. Wir schauen uns an, was Selbstfindung überhaupt bedeutet, welche Ziele dahinter stecken, wie Du vorgehen kannst, um Dich selbst zu finden und vor allem, was Du konkret tun kannst, um die obigen Fragen für Dich selbst zu beantworten.

Was bedeutet Selbstfindung?

Der Begriff Selbstfindung hat seinen Ursprung in der Entwicklungspsychologie und beschreibt den in der Pubertät beginnenden Prozess der Definition von sich selbst, auch in Abgrenzung zu anderen und der Gesellschaft.

Die grundlegende Bedeutung dieses Begriffs hat sich nicht geändert, nur hat sich das Spektrum erweitert, wodurch Personen jedes Alters mit der Selbstfindung beschäftigt sein können.

Dabei geht es im Prinzip darum, einen Zugang zu sich selbst zu finden und so ein Leben zu führen, in dem man seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse erkennt und auch erfüllt.

In der Theorie mag das sehr sinnvoll klingen, in der Praxis kann es einiges an Anstrengung und Energie kosten, diese Wünsche und Bedürfnisse zu finden und auch zu leben.

Wie kannst Du vorgehen, um herauszufinden, wer Du bist?

Bevor ich dazu komme, was Du ganz konkret tun kannst, um ein erfülltes Leben zu führen, schauen wir uns zunächst an, wie Du prinzipiell vorgehen kannst, um Dich zu verändern

1. Der harte Weg

Der harte Weg wäre: Du kündigst Deinen Job und Deinen Mietvertrag, machst mit Deinem Partner/Deiner Partnerin Schluss und buchst einen Flug nach Südostasien oder Südamerika.

Ok, im Ernst: Das könnte man so machen, aber ganz so hart muss es dann doch nicht sein.

Doch das Grundprinzip lautet: Gehe einen großen Schritt durch Deine Angst.

Denn es ist nichts befreiender, als sich seinen größten Ängsten zu stellen!

Als Beispiel wie so etwas in der Praxis aussehen kann, kannst Du Dir meine Geschichte durchlesen: Was will ich?

Du musst natürlich für Dich selbst entscheiden, wie weit Du gehen willst, kannst oder vielleicht musst. Denn manchmal braucht es eben die Brechstange, um alte Verhaltensmuster loszulassen und sich wirklich zu verändern.

Vielleicht musst Du einfach mal alleine verreisen und komplett neue Erfahrungen machen. Oder Deinen Wohnort oder Job wechseln um wirklich zu Dir selbst finden zu können.

Aber diesen Weg musst Du nicht gehen. Du kannst es auch ein bisschen bequemer haben.

2. Der weiche Weg

Hier geht es darum, Dein Grundgerüst zu behalten (Job, Beziehung, Freunde, etc.) und Dir trotzdem Zeit für Dich zu nehmen und Dich von alten Dingen zu lösen.

Denn darum geht es bei der Selbstfindung: Ums Loslassen. Darum, seinen eigenen Weg zu finden, seine eigenen Bedürfnisse zu entdecken und auszuleben (und nicht die Deiner Freunde, Eltern, Partner oder der Gesellschaft).

Und das ist manchmal gar nicht so leicht.

Denn wir sind einfach geprägt von unserem bisherigen Leben und unserer Vergangenheit. Sie entscheidet maßgeblich, was wir heute tun und denken.

Wenn Du also alte Denkweisen loswerden und Dir neue aneignen möchtest, musst Du neue Erfahrungen machen.

Beim weichen Weg geht es also darum, Dir Zeit für Dich einzuräumen. Nimm Dir Zeit für neue Erfahrungen. Sei es abends nach der Arbeit, am Wochenende oder im Urlaub.

Es geht darum, Dich anders zu verhalten als bisher, um Dich zu ändern.

Wenn Du immer dasselbe tust, wirst Du auch immer dieselben Ergebnisse erhalten. Und wenn Du etwas anders machst, bekommst Du auch andere Ergebnisse.

Die innere Einstellung

Wenn Du Dir selbst näher kommen möchtest, dann solltest Du wirklich ins Handeln kommen (dazu später mehr), aber auch Deine innere Einstellung trägt einen großen Beitrag dazu bei, wie es Dir geht.

Folgende Punkte helfen Dir, ein glücklicheres und erfüllteres Leben zu führen:

1. Sei offen für Neues

Hier geht es um eine grundlegende Einstellung.

wer bin ichWir Menschen tendieren von Natur dazu (das hat evolutionäre Gründe), bei unbekannten und neuen Dingen, vorsichtig zu sein.

Das ist ja auch legitim.

Wenn Du Dich diesem Verhalten allerdings voll und ganz hingibst und Dich nicht bewusst damit auseinandersetzt, kann das dazu führen, dass Dein Leben in sehr engen Grenzen stattfindet.

Denn wenn Du Dich vor Neuem prinzipiell verschließt, kannst Du auch keine neuen Erfahrungen machen. Und wenn Du keine neuen Erfahrungen machst, wird es auch nichts mit der Selbstfindung.

Deswegen überwinde diese Angst vor Neuem und gehe mit offenen Augen und voller Neugierde durchs Leben!

2. Stell Dich Deinen Ängsten

Oft ist es die Angst, die uns einreden möchte, dass wir lieber alles so tun sollten, wie wir es immer schon getan haben.

Sie hindert uns daran, uns wirklich zu verändern.

Aber ohne Veränderung wird es unmöglich, Deine wahren Wünsche und Bedürfnisse zu entdecken und ein erfülltes Leben zu führen.

Wenn Du bereit dazu bist, Dich Deinen Ängsten zu stellen – immer und immer wieder – dann hast Du schon einen der wichtigsten Schlüssel in der Hand, um herauszufinden, wer Du wirklich bist und was Du willst im Leben.

Denn mit jedem Mal, wenn Du Dich einer Herausforderung stellst und damit Deine Ängste hinter Dir lässt, steigt Dein Selbstbewusstsein, Dein Selbstvertrauen und Dein Selbstwertgefühl.

Und genau dadurch spürst Du immer deutlicher, was Dir Freude bereitet im Leben und was nicht.

Noch mehr zum Thema Ängste findest Du hier: Umgang mit Angst

3. Mach es nicht allen recht

Wenn Du es immer allen recht machen willst, machst Du es am Ende keinem recht. Und vor allem Dir selbst nicht.

Verabschiede Dich von dieser Idee und sei bereit, auch mal anzuecken.

Wenn Du aber Dein ganzes Leben nur darauf achtest, was andere wollen und nicht auch mal „nein“ sagst, wirst Du den Weg zu Dir selbst nur schwer finden.

Mehr dazu kannst Du hier lesen: So wird Dir egal, was andere denken

4. Höre auf Deine Gefühle

Lerne, Deinen Kopf auch mal zu verlassen und auf Deine Gefühle zu hören.

Denn diese sind es, die Dir verraten, was Dich erfüllt im Leben und was nicht.

Um das zu lernen, tue viele Dinge, die Dich aus Deinem Kopf raus bringen und in Deinen Körper hinein. Lerne, die Kontrolle loszulassen und voll und ganz in Deine Gefühlswelt einzutauchen.

Wenn Du dazu noch mehr brauchst, lies hier nach: Bewusst leben

5. Sei positiv

Deine innere Einstellung hat einen bedeutenden Einfluss darauf, ob es Dir gut geht oder nicht.

Hier geht es nicht um unkritisches positives Denken und darum, sich alles schön zu reden im Leben, sondern darum, grundlegend eine positive Einstellung an den Tag zu legen (eben auch dann, wenn es mal nicht so gut geht).

Ängste, Zweifel und Sorgen gehören zum Leben, aber man muss sich von ihnen nicht auffressen lassen, sondern kann lernen, anders – positiver – mit ihnen umzugehen.

Mehr dazu findest Du auch hier: Wie Deine Einstellung über Erfolg entscheidet

9 Dinge, die Du ganz konkret tun kannst, um Dich selbst zu finden

Selbstbewusstsen staerkenWas kannst Du jetzt aber ganz konkret tun, um Dich selbst zu finden, um herauszufinden, was Dich glücklich macht im Leben und Dich erfüllt?

Der Schlüssel dazu liegt ganz klar im Machen! Wenn Du nicht ins Handeln kommst, wird sich nichts ändern. Also, such Dir aus den folgenden Punkten etwas aus und fang einfach an!

1. Lies neue Bücher

Du magst Romane oder schaust lieber fern als zu lesen?

Na dann kannst Du hier prima ansetzen. Kaufe Dir ein neues Buch. Und mit neu meine ich nicht, dass das Buch gerade erst erschienen sein muss, sondern dass es für Dich ein komplett neuer Themenbereich ist.

Vielleicht mal eine spannende Biographie von einem inspirierenden Menschen, ein esoterisches Buch (Osho o. ä.), ein Buch aus der Erfolgs- und Lebenshilfeliteratur oder über das Leben von Picasso und Nitzsche.

Bücher können sehr inspirierend, erleuchtend und motivierend sein. Sie bringen Dich definitiv auf neue Gedanken.

Das ist nun wirklich ein leichter erster Schritt, um etwas zu ändern und noch nicht zu viel Energie zu investieren. Aber es ist ein Anfang.

2. Besuche Seminare

Erfolgsseminare, Yogaretreats, eine Woche im Kloster, ein Rhetorikkurs oder ein Wochenende Hypnose?

Du willst Erfahrungen sammeln?

Dann bist Du hier an der richtigen Stelle. Viele Seminare haben ihren (schlechten) Ruf weg und doch sind sie ein Ort voller Neuigkeiten für Dein Gehirn.

Und voller Menschen, die vielleicht auf einem ähnlichen Weg sind, wie Du selbst.

Auch wenn Dein (programmierter) Verstand sich wehrt: Mal in so ein Seminar hinein zu schnuppern kann Dein Leben verändern und Dir komplett neue Möglichkeiten aufzeigen.

3. Suche Dir Vorbilder

Wenn man etwas Bestimmtes erreichen möchte, gibt es nichts inspirierenderes als ein Mensch der genau das bereits erreicht hat: ein Vorbild.

Vorbilder findest Du auf unterschiedliche Weise: Durch das, was ich bereits angesprochen habe – Bücher und Seminare – aber auch durch Offenheit und Neugierde.

Probiere Vieles aus, schau Dich um und halte nach Menschen ausschau, die bereits etwas haben, was Du gerne hättest.

Kommen mit diesen Menschen ins Gespräch. Sei ehrlich und frag sie einfach, wie sie zu ihrem Erfolg gekommen sind.

4. Probiere Neues aus

Diesen Punkt hatten wir ja bereits: Sei offen für Neues.

Jetzt geht es aber noch in die Praxis. Und das bedeutet: Tue auch wirklich etwas!

Gehe abends nach der Arbeit zum Tanzkurs.

Oder lerne eine neue Sprache.

Oder beginne endlich mit dem Meditationskurs.

Die Möglichkeiten sind vielfältig und bringen Dich definitiv auf neue Gedanken und, was wahrscheinlich noch wichtiger ist, zu neuen Menschen und Erfahrungen.

Mit allem, was Du ausprobierst, wirst Du Dich selbst besser kennenlernen und herausfinden, was Dir Freude macht und was nicht.

5. Gehe an Orte, wo Du noch nie warst

Mal ein Steak für 40 € oder Sushi für 100 €?

Ok, das muss es nicht gleich sein, aber wenn Du immer dieselben Restaurants, Läden und Cafés aufsuchst, wie wäre es dann mal mit etwas Neuem?

Vielleicht doch mal ein Tee im Fünf-Sterne-Hotel (und einen ganz anderen Schlag an Menschen beobachten).

Oder lieber die Veganermesse im Frühjahr?

Sei kreativ und schau Dich um. Menschen machen viele Dinge und Du kennst bisher nur einen Bruchteil davon!

Dir fällt es schwer, unter Menschen zu gehen? Meine persönliche Erfahrung mit sozialer Phobie kannst Du hier nachlesen: Soziale Phobie: Wie ich sie überwunden habe (und eine Anleitung für Dich)

6. Reise alleine

Das hatten wir ja schon.

Und es ist nach wie vor eine meiner wärmsten Empfehlungen!

Mehr über das alleine Reisen lernst Du hier: 5 Gründe, warum Reisen Dein Selbstbewusstsein stärkt

7. Lerne, Dich abzugrenzen und auf Dich zu hören

Die Antworten auf Deine Fragen liegen in Dir!

Und wenn Du diese Antworten hören möchtest, dann lerne, Deine Gefühle wahrzunehmen. Fühle ganz bewusst in Dich hinein und mit etwas Übung wird Dir immer klarer, was Du willst, was andere wollen und wie Du dort eine klare Grenze ziehen kannst.

Wenn Dir das schwer fällt, empfehle ich Dir, alles zu tun, was Dich aus Deinem Kopf raus und in Deinen Körper hinein führt: Meditation, Autogenes Training, Massagen etc.

Vielleicht ist auch mein Selbstvertrauen Jahrestraining etwas für Dich. Da geht es unter anderem genau darum.

8. Setze Dir Ziele

Wenn Du nicht weißt, wo es hingeht, kannst Du auch niemals ankommen.

Ziele setzen wir uns immer. Jedes Mal, wenn Du Dich auf Dein Fahrrad schwingst oder ins Auto steigst, hast Du ein Ziel vor Augen.

Genauso wenn zur Arbeit oder in die Schule gehst. Ziele sind das, was Dich bewegt.

Es besteht nur ein entscheidender Unterschied darin, ob Du Dir Deine Ziele bewusst steckst oder ihnen unbewusst folgst.

Denn tust Du letzteres, führst Du kein bewusstes und selbstbestimmtes Leben, sondern lässt Dich treiben. Und dann kann es natürlich sein, dass Du irgendwo ankommst, wo Du gar nicht hinmöchtest.

Wie das mit dem Ziele setzen geht, erfährst Du hier: Ziele setzen und erreichen

9. Lass los!

Du kannst niemals alles kontrollieren.

Du kannst bewusst leben, Dich dazu entscheiden, was Du tust und was Du lässt, Dir Ziele setzen und Dich Herausforderungen stellen, aber Du kannst es nicht kontrollieren.

Deswegen ist es wichtig, loszulassen. Tue die Dinge, die Du tust, lege dabei Deine Erwartungen ab und lebe im Hier und Jetzt.

Mehr dazu gibt es hier: Loslassen lernen

Schwierigkeiten bei der Selbstfindung

Was sind typische „Stolperfallen“ bei der Selbstfindung? Wo kommen viele nicht weiter und drehen sich im Kreis?

Und was kannst Du tun, wenn Du Dich genau dort befindest?

Typische Schwierigkeiten bei der Selbstfindung:

1. Ich finde einfach nichts, was mir Freude bereitet

Wenn Dir wirklich so gar nichts Freude macht, dann empfehle ich Dir, zu einem Arzt zu gehen, der für solche Fälle ausgebildet ist.

Vielleicht liegt es aber auch an Deiner Einstellung. Vielleicht willst Du unbewusst auch, dass Dir nichts Spaß macht. Das kann eine angelernte Trotzreaktion auf das Leben, Deine Eltern oder Dein Umfeld sein.

Setze Dich damit mal bewusst auseinander!

Wenn Du aus Prinzip an nichts Spaß hast, dann schadest Du damit nur Dir selbst. Denke daran, positiv durchs Leben zu gehen. So fällt es Dir auch leichter, glücklich zu sein.

Vielleicht liegt es aber auch einfach nur daran, dass Du noch nicht herausgefunden hast, was Dir Spaß macht. Hier empfehle ich Dir, weiter dran zu bleiben, immer wieder Neues auszuprobieren um Deinen Weg zu finden.

Und hier findest Du noch Tipps, um mit Dir selbst besser in Kontakt zu kommen: Sich selbst lieben lernen

2. Ich bin mir nicht sicher, was zu mir gehört

Das findest Du heraus, indem Du lernst, Deine Gedanken loszulassen und in Deinen Körper und Deine Gefühlswelt einzutauchen.

Fühlst Du Dich dabei ertappt, wenn ich sage, dass Du wahrscheinlich oft in Gedankenkreisen hängst und einfach keine Lösung findest?

Im Kopf wirst Du diese Lösung auch nicht finden, sondern im Handeln, Ausprobieren und Fühlen!

Lerne, mit Deinen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen im Einklang zu leben. Und das machst Du genau mit den Dingen, die ich bereits angesprochen habe.

Lass mich raten, Dir fällt es auch schwer, Entscheidungen zu treffen?

Wenn ja, lies hier weiter: Entscheidungen treffen

3. Ich weiß nicht, was ich will

Zwischen dem Punkt, an dem ich mir das erste Mal ein bewusstes Ziel gesetzt habe und dem Punkt, an dem ich sagen konnte, dass ich fast nur Dinge tue, die mir Freude bereiten, liegen ca. 10 Jahre!

Auch hier gilt wieder: Probiere möglichst viel neue Sachen aus (gerne auch verrückte), und mache mehr von dem, was Dir gefällt und weniger von dem, was Dir nicht gefällt.

Weißt Du, was die wichtigste Eigenschaft für ein erfolgreiches Leben ist?

Ausdauer!

Wenn Du also etwas erreichen willst (was immer das auch ist): Bleib so lange dran, bis Du es geschafft hast!

Und wenn Du wissen möchtest, was für ein glückliches Leben wichtig ist, schau Dir diesen Artikel an: Was macht glücklich?

Wer sich mit Selbstfindung auseinandersetzt, beschäftigt sich vor allem mit Fragen, wie:

Wer bin ich?

Was will ich (im Leben)?

Wie will ich sein?

Bin ich wirklich ich?

Wie finde ich meine Leidenschaft?

Wie finde ich wirklich zu mir?

Diesen Fragen wird im folgenden Artikel auf den Grund gegangen. Wir schauen uns an, was Selbstfindung überhaupt bedeutet, welche Ziele dahinter stecken, wie Du vorgehen kannst, um Dich selbst zu finden und vor allem, was Du konkret tun kannst, um die obigen Fragen für Dich selbst zu beantworten.

Was bedeutet Selbstfindung?

Der Begriff Selbstfindung hat seinen Ursprung in der Entwicklungspsychologie und beschreibt den in der Pubertät beginnenden Prozess der Definition von sich selbst, auch in Abgrenzung zu anderen und der Gesellschaft.

Die grundlegende Bedeutung dieses Begriffs hat sich nicht geändert, nur hat sich das Spektrum erweitert, wodurch Personen jedes Alters mit der Selbstfindung beschäftigt sein können.

Dabei geht es im Prinzip darum, einen Zugang zu sich selbst zu finden und so ein Leben zu führen, in dem man seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse erkennt und auch erfüllt.

In der Theorie mag das sehr sinnvoll klingen, in der Praxis kann es einiges an Anstrengung und Energie kosten, diese Wünsche und Bedürfnisse zu finden und auch zu leben.

Wie kannst Du vorgehen, um herauszufinden, wer Du bist?

Bevor ich dazu komme, was Du ganz konkret tun kannst, um ein erfülltes Leben zu führen, schauen wir uns zunächst an, wie Du prinzipiell vorgehen kannst, um Dich zu verändern.

1. Der harte Weg

sich selbst findenDer harte Weg wäre: Du kündigst Deinen Job und Deinen Mietvertrag, machst mit Deinem Partner/Deiner Partnerin Schluss und buchst einen Flug nach Südostasien oder Südamerika.

Ok, im Ernst: Das könnte man so machen, aber ganz so hart muss es dann doch nicht sein.

Doch das Grundprinzip lautet: Gehe einen großen Schritt durch Deine Angst.

Denn es ist nichts befreiender, als sich seinen größten Ängsten zu stellen!

Als Beispiel wie so etwas in der Praxis aussehen kann, kannst Du Dir meine Geschichte durchlesen: Was will ich?

Du musst natürlich für Dich selbst entscheiden, wie weit Du gehen willst, kannst oder vielleicht musst. Denn manchmal braucht es eben die Brechstange, um alte Verhaltensmuster loszulassen und sich wirklich zu verändern.

Vielleicht musst Du einfach mal alleine verreisen und komplett neue Erfahrungen machen. Oder Deinen Wohnort oder Job wechseln um wirklich zu Dir selbst finden zu können.

Aber diesen Weg musst Du nicht gehen. Du kannst es auch ein bisschen bequemer haben.

2. Der weiche Weg

Hier geht es darum, Dein Grundgerüst zu behalten (Job, Beziehung, Freunde, etc.) und Dir trotzdem Zeit für Dich zu nehmen und Dich von alten Dingen zu lösen.

Denn darum geht es bei der Selbstfindung: Ums Loslassen. Darum, seinen eigenen Weg zu finden, seine eigenen Bedürfnisse zu entdecken und auszuleben (und nicht die Deiner Freunde, Eltern, Partner oder der Gesellschaft).

Und das ist manchmal gar nicht so leicht.

Denn wir sind einfach geprägt von unserem bisherigen Leben und unserer Vergangenheit. Sie entscheidet maßgeblich, was wir heute tun und denken.

Wenn Du also alte Denkweisen loswerden und Dir neue aneignen möchtest, musst Du neue Erfahrungen machen.

Beim weichen Weg geht es also darum, Dir Zeit für Dich einzuräumen. Nimm Dir Zeit für neue Erfahrungen. Sei es abends nach der Arbeit, am Wochenende oder im Urlaub.

Es geht darum, Dich anders zu verhalten als bisher, um Dich zu ändern.

Wenn Du immer dasselbe tust, wirst Du auch immer dieselben Ergebnisse erhalten. Und wenn Du etwas anders machst, bekommst Du auch andere Ergebnisse.

Die innere Einstellung

Wenn Du Dir selbst näher kommen möchtest, dann solltest Du wirklich ins Handeln kommen (dazu später mehr), aber auch Deine innere Einstellung trägt einen großen Beitrag dazu bei, wie es Dir geht.

Folgende Punkte helfen Dir, ein glücklicheres und erfüllteres Leben zu führen:

1. Sei offen für Neues

Hier geht es um eine grundlegende Einstellung.

wer bin ichWir Menschen tendieren von Natur dazu (das hat evolutionäre Gründe), bei unbekannten und neuen Dingen, vorsichtig zu sein.

Das ist ja auch legitim.

Wenn Du Dich diesem Verhalten allerdings voll und ganz hingibst und Dich nicht bewusst damit auseinandersetzt, kann das dazu führen, dass Dein Leben in sehr engen Grenzen stattfindet.

Denn wenn Du Dich vor Neuem prinzipiell verschließt, kannst Du auch keine neuen Erfahrungen machen. Und wenn Du keine neuen Erfahrungen machst, wird es auch nichts mit der Selbstfindung.

Deswegen überwinde diese Angst vor Neuem und gehe mit offenen Augen und voller Neugierde durchs Leben!

2. Stell Dich Deinen Ängsten

Oft ist es die Angst, die uns einreden möchte, dass wir lieber alles so tun sollten, wie wir es immer schon getan haben.

Sie hindert uns daran, uns wirklich zu verändern.

Aber ohne Veränderung wird es unmöglich, Deine wahren Wünsche und Bedürfnisse zu entdecken und ein erfülltes Leben zu führen.

Wenn Du bereit dazu bist, Dich Deinen Ängsten zu stellen – immer und immer wieder – dann hast Du schon einen der wichtigsten Schlüssel in der Hand, um herauszufinden, wer Du wirklich bist und was Du willst im Leben.

Denn mit jedem Mal, wenn Du Dich einer Herausforderung stellst und damit Deine Ängste hinter Dir lässt, steigt Dein Selbstbewusstsein, Dein Selbstvertrauen und Dein Selbstwertgefühl.

Und genau dadurch spürst Du immer deutlicher, was Dir Freude bereitet im Leben und was nicht.

Noch mehr zum Thema Ängste findest Du hier: Umgang mit Angst

3. Mach es nicht allen recht

Wenn Du es immer allen recht machen willst, machst Du es am Ende keinem recht. Und vor allem Dir selbst nicht.

Verabschiede Dich von dieser Idee und sei bereit, auch mal anzuecken.

Wenn Du aber Dein ganzes Leben nur darauf achtest, was andere wollen und nicht auch mal „nein“ sagst, wirst Du den Weg zu Dir selbst nur schwer finden.

Mehr dazu kannst Du hier lesen: So wird Dir egal, was andere denken

4. Höre auf Deine Gefühle

Lerne, Deinen Kopf auch mal zu verlassen und auf Deine Gefühle zu hören.

Denn diese sind es, die Dir verraten, was Dich erfüllt im Leben und was nicht.

Um das zu lernen, tue viele Dinge, die Dich aus Deinem Kopf raus bringen und in Deinen Körper hinein. Lerne, die Kontrolle loszulassen und voll und ganz in Deine Gefühlswelt einzutauchen.

Wenn Du dazu noch mehr brauchst, lies hier nach: Bewusst leben

5. Sei positiv

Deine innere Einstellung hat einen bedeutenden Einfluss darauf, ob es Dir gut geht oder nicht.

Hier geht es nicht um unkritisches positives Denken und darum, sich alles schön zu reden im Leben, sondern darum, grundlegend eine positive Einstellung an den Tag zu legen (eben auch dann, wenn es mal nicht so gut geht).

Ängste, Zweifel und Sorgen gehören zum Leben, aber man muss sich von ihnen nicht auffressen lassen, sondern kann lernen, anders – positiver – mit ihnen umzugehen.

Mehr dazu findest Du auch hier: Wie Deine Einstellung über Erfolg entscheidet

9 Dinge, die Du ganz konkret tun kannst, um Dich selbst zu finden

Selbstbewusstsen staerkenWas kannst Du jetzt aber ganz konkret tun, um Dich selbst zu finden, um herauszufinden, was Dich glücklich macht im Leben und Dich erfüllt?

Der Schlüssel dazu liegt ganz klar im Machen! Wenn Du nicht ins Handeln kommst, wird sich nichts ändern. Also, such Dir aus den folgenden Punkten etwas aus und fang einfach an!

1. Lies neue Bücher

Du magst Romane oder schaust lieber fern als zu lesen?

Na dann kannst Du hier prima ansetzen. Kaufe Dir ein neues Buch. Und mit neu meine ich nicht, dass das Buch gerade erst erschienen sein muss, sondern dass es für Dich ein komplett neuer Themenbereich ist.

Vielleicht mal eine spannende Biographie von einem inspirierenden Menschen, ein esoterisches Buch (Osho o. ä.), ein Buch aus der Erfolgs- und Lebenshilfeliteratur oder über das Leben von Picasso und Nitzsche.

Bücher können sehr inspirierend, erleuchtend und motivierend sein. Sie bringen Dich definitiv auf neue Gedanken.

Das ist nun wirklich ein leichter erster Schritt, um etwas zu ändern und noch nicht zu viel Energie zu investieren. Aber es ist ein Anfang.

2. Besuche Seminare

Erfolgsseminare, Yogaretreats, eine Woche im Kloster, ein Rhetorikkurs oder ein Wochenende Hypnose?

Du willst Erfahrungen sammeln?

Dann bist Du hier an der richtigen Stelle. Viele Seminare haben ihren (schlechten) Ruf weg und doch sind sie ein Ort voller Neuigkeiten für Dein Gehirn.

Und voller Menschen, die vielleicht auf einem ähnlichen Weg sind, wie Du selbst.

Auch wenn Dein (programmierter) Verstand sich wehrt: Mal in so ein Seminar hinein zu schnuppern kann Dein Leben verändern und Dir komplett neue Möglichkeiten aufzeigen.

3. Suche Dir Vorbilder

Wenn man etwas Bestimmtes erreichen möchte, gibt es nichts inspirierenderes als ein Mensch der genau das bereits erreicht hat: ein Vorbild.

Vorbilder findest Du auf unterschiedliche Weise: Durch das, was ich bereits angesprochen habe – Bücher und Seminare – aber auch durch Offenheit und Neugierde.

Probiere Vieles aus, schau Dich um und halte nach Menschen ausschau, die bereits etwas haben, was Du gerne hättest.

Kommen mit diesen Menschen ins Gespräch. Sei ehrlich und frag sie einfach, wie sie zu ihrem Erfolg gekommen sind.

4. Probiere Neues aus

Diesen Punkt hatten wir ja bereits: Sei offen für Neues.

Jetzt geht es aber noch in die Praxis. Und das bedeutet: Tue auch wirklich etwas!

Gehe abends nach der Arbeit zum Tanzkurs.

Oder lerne eine neue Sprache.

Oder beginne endlich mit dem Meditationskurs.

Die Möglichkeiten sind vielfältig und bringen Dich definitiv auf neue Gedanken und, was wahrscheinlich noch wichtiger ist, zu neuen Menschen und Erfahrungen.

Mit allem, was Du ausprobierst, wirst Du Dich selbst besser kennenlernen und herausfinden, was Dir Freude macht und was nicht.

5. Gehe an Orte, wo Du noch nie warst

Mal ein Steak für 40 € oder Sushi für 100 €?

Ok, das muss es nicht gleich sein, aber wenn Du immer dieselben Restaurants, Läden und Cafés aufsuchst, wie wäre es dann mal mit etwas Neuem?

Vielleicht doch mal ein Tee im Fünf-Sterne-Hotel (und einen ganz anderen Schlag an Menschen beobachten).

Oder lieber die Veganermesse im Frühjahr?

Sei kreativ und schau Dich um. Menschen machen viele Dinge und Du kennst bisher nur einen Bruchteil davon!

Dir fällt es schwer, unter Menschen zu gehen? Meine persönliche Erfahrung mit sozialer Phobie kannst Du hier nachlesen: Soziale Phobie: Wie ich sie überwunden habe (und eine Anleitung für Dich)

6. Reise alleine

Das hatten wir ja schon.

Und es ist nach wie vor eine meiner wärmsten Empfehlungen!

Mehr über das alleine Reisen lernst Du hier: 5 Gründe, warum Reisen Dein Selbstbewusstsein stärkt

7. Lerne, Dich abzugrenzen und auf Dich zu hören

Die Antworten auf Deine Fragen liegen in Dir!

Und wenn Du diese Antworten hören möchtest, dann lerne, Deine Gefühle wahrzunehmen. Fühle ganz bewusst in Dich hinein und mit etwas Übung wird Dir immer klarer, was Du willst, was andere wollen und wie Du dort eine klare Grenze ziehen kannst.

Wenn Dir das schwer fällt, empfehle ich Dir, alles zu tun, was Dich aus Deinem Kopf raus und in Deinen Körper hinein führt: Meditation, Autogenes Training, Massagen etc.

Vielleicht ist auch mein Selbstvertrauen Jahrestraining etwas für Dich. Da geht es unter anderem genau darum.

8. Setze Dir Ziele

Wenn Du nicht weißt, wo es hingeht, kannst Du auch niemals ankommen.

Ziele setzen wir uns immer. Jedes Mal, wenn Du Dich auf Dein Fahrrad schwingst oder ins Auto steigst, hast Du ein Ziel vor Augen.

Genauso wenn zur Arbeit oder in die Schule gehst. Ziele sind das, was Dich bewegt.

Es besteht nur ein entscheidender Unterschied darin, ob Du Dir Deine Ziele bewusst steckst oder ihnen unbewusst folgst.

Denn tust Du letzteres, führst Du kein bewusstes und selbstbestimmtes Leben, sondern lässt Dich treiben. Und dann kann es natürlich sein, dass Du irgendwo ankommst, wo Du gar nicht hinmöchtest.

Wie das mit dem Ziele setzen geht, erfährst Du hier: Ziele setzen und erreichen

9. Lass los!

Du kannst niemals alles kontrollieren.

Du kannst bewusst leben, Dich dazu entscheiden, was Du tust und was Du lässt, Dir Ziele setzen und Dich Herausforderungen stellen, aber Du kannst es nicht kontrollieren.

Deswegen ist es wichtig, loszulassen. Tue die Dinge, die Du tust, lege dabei Deine Erwartungen ab und lebe im Hier und Jetzt.

Mehr dazu gibt es hier: Loslassen lernen

Schwierigkeiten bei der Selbstfindung

Was sind typische „Stolperfallen“ bei der Selbstfindung? Wo kommen viele nicht weiter und drehen sich im Kreis?

Und was kannst Du tun, wenn Du Dich genau dort befindest?

Typische Schwierigkeiten bei der Selbstfindung:

1. Ich finde einfach nichts, was mir Freude bereitet

Wenn Dir wirklich so gar nichts Freude macht, dann empfehle ich Dir, zu einem Arzt zu gehen, der für solche Fälle ausgebildet ist.

Vielleicht liegt es aber auch an Deiner Einstellung. Vielleicht willst Du unbewusst auch, dass Dir nichts Spaß macht. Das kann eine angelernte Trotzreaktion auf das Leben, Deine Eltern oder Dein Umfeld sein.

Setze Dich damit mal bewusst auseinander!

Wenn Du aus Prinzip an nichts Spaß hast, dann schadest Du damit nur Dir selbst. Denke daran, positiv durchs Leben zu gehen. So fällt es Dir auch leichter, glücklich zu sein.

Vielleicht liegt es aber auch einfach nur daran, dass Du noch nicht herausgefunden hast, was Dir Spaß macht. Hier empfehle ich Dir, weiter dran zu bleiben, immer wieder Neues auszuprobieren um Deinen Weg zu finden.

Und hier findest Du noch Tipps, um mit Dir selbst besser in Kontakt zu kommen: Sich selbst lieben lernen

2. Ich bin mir nicht sicher, was zu mir gehört

Das findest Du heraus, indem Du lernst, Deine Gedanken loszulassen und in Deinen Körper und Deine Gefühlswelt einzutauchen.

Fühlst Du Dich dabei ertappt, wenn ich sage, dass Du wahrscheinlich oft in Gedankenkreisen hängst und einfach keine Lösung findest?

Im Kopf wirst Du diese Lösung auch nicht finden, sondern im Handeln, Ausprobieren und Fühlen!

Lerne, mit Deinen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen im Einklang zu leben. Und das machst Du genau mit den Dingen, die ich bereits angesprochen habe.

Lass mich raten, Dir fällt es auch schwer, Entscheidungen zu treffen?

Wenn ja, lies hier weiter: Entscheidungen treffen

3. Ich weiß nicht, was ich will

Zwischen dem Punkt, an dem ich mir das erste Mal ein bewusstes Ziel gesetzt habe und dem Punkt, an dem ich sagen konnte, dass ich fast nur Dinge tue, die mir Freude bereiten, liegen ca. 10 Jahre!

Auch hier gilt wieder: Probiere möglichst viel neue Sachen aus (gerne auch verrückte), und mache mehr von dem, was Dir gefällt und weniger von dem, was Dir nicht gefällt.

Weißt Du, was die wichtigste Eigenschaft für ein erfolgreiches Leben ist?

Ausdauer!

Wenn Du also etwas erreichen willst (was immer das auch ist): Bleib so lange dran, bis Du es geschafft hast!

Und wenn Du wissen möchtest, was für ein glückliches Leben wichtig ist, schau Dir diesen Artikel an: Was macht glücklich?


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