Probleme – eine Lösung in 10 Schritten
Probleme haben wir alle! Das ist Teil des menschlichen Daseins.
Unterscheiden tun wir uns nur darin, wie wir ein Problem wahrnehmen und wie wir damit umgehen. Im folgenden Artikel erfährst Du, warum Dein Problem vielleicht leichter zu lösen ist, als Dir bisher bewusst war und erhältst zehn Schritte, um zukünftig besser mit Problemen umgehen zu können.
Was wäre die Welt ohne Probleme?
Fangen wir aber zunächst an einer anderen Stelle an: Wie wäre die Welt, wenn es keine Probleme gäbe?
Es gäbe keinen Hunger und keine Kriege. Keine Verletzungen und keine Zweifel.
Du würdest morgens aufstehen, den ganzen Tag tun, was Du eben so tust und alles wäre friedlich und ruhig. Das Essen würde Dir in den Schoß fallen und Du würdest dort Leben, wo es kein Problem gibt (wo immer das auch für Dich wäre).
Alle würden sich gut verstehen und wären glücklich.
Aber mal halt: Geht das überhaupt?
Was ist, wenn einer glücklich ist, wenn er mit seinem Auto durch die Straßen fahren kann so schnell er will?
Und ein anderer hasst Lärm und schnell fahrende Autos?
Dann hat einer von beiden ein Problem…
Und außerdem gäb es gar keine Autos. Denn wozu eigentlich?
Ich stelle die These auf, dass das Leben ohne Probleme höchst langweilig wäre. Nichts würde geschehen.
Probleme treiben den Menschen an! Es stellt sich nur die Frage, wie jeder einzelne mit Problemen umgeht.
Was ist Dein Problem?
Ich habe einen guten Freund. Dieser Freund ist einer der ausgeglichensten und glücklichsten Menschen, die ich kenne.
Er folgt seinem Herzen und seinen Leidenschaften und hat sein Leben so aufgebaut, dass ihm (fast) alles Spaß und Freude bereitet, was er tut. Und er verdient auch noch Geld mit dem, was er liebt.
Und weißt Du was: Vor etlichen Jahren hatte er einen Unfall. Er lag im Koma und hat ein Bein verloren.
Für manche wäre das eine Bürde für ein ganzes Leben.
Für diesen Freund nicht. Er hat diesen Unfall voll und ganz verarbeitet und in sein Leben integriert. Wenn Du ihn kennenlernst, merkst Du nicht mal was davon.
Ich habe ihn auch schon mal gefragt, wie das für ihn ist und wie er damit umgeht.
Er meinte zu mir, dass er nur aus einem einzigen Grund nicht so gerne darüber spricht: Für ihn ist das kein Problem, aber seine Gesprächspartner können meistens nicht so gut damit umgehen und lassen sich davon runter ziehen.
Du merkst schon: Was Probleme sind und was nicht, hat eine Menge mit Deiner Einstellung zu tun.
Menschen brauchen Probleme!
Wie gesagt: Ich glaube, dass Probleme zu einem gewissen Grad gut sind.
Was macht ein Unternehmen? Und zwar jedes Unternehmen?
Es löst Probleme. Immer.
Das ist Sinn und Zweck von geschäftlichem Handeln.
Zugegeben, manche „Probleme“ schaffen die Unternehmen selbst, um sie dann zu lösen. Das neuste Smartphone musst Du schließlich nur haben, weil es existiert.
Und dennoch: Wo kein Problem, da kein Kunde!
Halten wir an dieser Stelle fest: Probleme gehören zum Leben und sie können sehr gut sein, da sie uns anspornen.
Zehn Schritte, um Deine Probleme zu lösen
Wenn Du also Probleme hast, dann halte Dich an die folgenden Schritte. Damit wird es Dir deutlich leichter fallen, mit Deinen Problemen umzugehen und diese zu lösen.
1. Warte nicht darauf, dass sich Deine Probleme von alleine auflösen
Diesen Fehler machen leider viel zu viele: sie haben ein Problem, schieben es gedanklich weg und hoffen insgeheim, dass es sich irgendwie von allein löst.
Das passiert schon manchmal. Doch sein ganzen Leben auf so einer „Problemlösungsstrategie“ aufzubauen wird nicht funktionieren.
Denn viele Probleme kommen zurück. Im besten Fall. Meistens werden sie eher größer.
Warte nicht darauf, dass sich Dein Problem von alleine löst. Tue etwas dafür.
2. Benenne Deine Probleme
Je genauer Du definieren kannst, was das Problem eigentlich ist, desto leichter kannst Du es lösen. Schon durch die Problemanalyse und die genaue Bezeichnung kann es leichter werden.
Denn wenn Du ein Problem hast, das Du nicht benennst, kann es für Unklarheit in Deinem Kopf sorgen. Und diese Unklarheit macht das Problem vielleicht schwerer, als es eigentlich ist.
Mal wieder ein Griff in die „Extrembeispielkiste“: Schau Dir einen Suchtkranken an. Der erste Schritt zur Heilung ist immer, dass er sein Problem erkennt!
Also: Benenne ganz genau, was das Problem eigentlich ist.
3. Akzeptiere Deine Probleme
Wenn Du Dein Problem benannt hast, dann akzeptiere, dass es so ist. Es mag nicht schön sein und vielleicht hattest Du es Dir anders vorgestellt im Leben. Das mag schon sein.
Je eher Du Dein Problem akzeptieren kannst, desto eher wird es leichter und lösbar.
Wie Du insgesamt zu mehr Akzeptanz kommst, erfährst Du übrigens hier: Selbstakzeptanz
4. Erwarte nicht, dass andere sich ändern, damit Dein Problem gelöst ist
Diese Erwartungshaltung kommt häufig in zwischenmenschlichen Beziehungen vor. Egal, ob bei der Arbeit, einer Freund- oder Partnerschaft. Wenn andere sich nicht so verhalten, wie Du es gerne hättest, hast Du nicht das Recht, sie verändern zu wollen.
Es liegt nicht in Deiner Macht. Schließlich ist es Dein Problem und nicht das der anderen Person.
Finde eine Lösung, über die Du die Macht hast. Erwarte nicht, dass sich andere Menschen ändern, die direkt mit Deinem Problem zusammenhängen, sondern ziehe eben die Konsequenzen für Dich aus der Situation.
5. Rede über Deine Probleme
Wenn Du über Deine Probleme sprechen kannst, kannst Du sie auch besser lösen. Denn wie willst Du über eine Lösung nachdenken, wenn Du nicht mal Dein Problem formulieren kannst?
Außerdem kann es sehr gut tun, sich den richtigen Menschen anzuvertrauen. Denn das „Ballast von der Seele reden“ kann sehr befreiend sein.
6. Werde flexibler
Wer flexibler ist, hat mehr Optionen. Und wer mehr Optionen hat, ist glücklicher.
Wenn Du mit einer starren Erwartungshaltung und festgefahrenen Verhaltensweisen durchs Leben gehst, wirst Du öfter enttäuscht, stößt öfter an Deine Grenzen und hast mehr Probleme, als wenn Du in Deinen Entscheidungen flexibler bist. Denn dann hast Du mehr Freiheiten.
Flexibler wirst Du übrigens, wenn Du Dich Deinen Ängsten stellst und Herausforderungen annimmst.
Herausforderungen? Sind das nicht Probleme?
Ganz genau: Wenn Du gezielt Probleme löst, wird es Dir in Zukunft leichter fallen, Probleme zu lösen (und Du wirst weniger davon haben).
Warum flexiblere Menschen glücklicher sind (und andere Punkte, die glücklich machen) erfährst Du hier: Was macht glücklich?
7. Gewinne Abstand
Wenn Du in Deinem Denken festgefahren bist und einfach keine Lösung für Dein Problem findest, dann gewinne Abstand zu diesem Problem. Lenk Dich erst mal ab, um dann mit frischem Verstand eine Lösung zu finden.
Übrigens: Um Abstand zu gewinnen, hilft es, wirklich Abstand zu nehmen. Also physisch. Dazu eignet sich hervorragend eine Reise.
Dazu eine Frage zur Anregung: Wie geht es Dir im Urlaub?
Vergiss dabei aber nicht, auch eine Lösung für Dein Problem zu erarbeiten.
Auch spannend: Warum Reisen Dein Selbstvertrauen stärkt
8. Suche nicht nach Problemen
Es soll ja Menschen geben, die förmlich an jeder Ecke ein Problem wittern. Gehöre nicht zu diesen Menschen!
Wer Probleme haben will, der findet Probleme. Auf jeden Fall.
Ich kannte da mal einen. Egal, welchen Ratschlag ich ihm gegeben habe, ihm ist immer ein Grund eingefallen, warum das nicht geht und hat immer neue Probleme gefunden.
Getreu dem Motto: „Das geht nicht, weil…“
Überdenke Dein Denken! Wenn Du darauf hin arbeitest, gezielt nach Lösungen, statt nach Problemen zu suchen, geht es Dir besser.
Stell Dir selbst Die Frage: „Wie kann ich das lösen?“
Denke nicht weiter darüber nach, warum das Problem ein Problem ist, sondern darüber, wie eine Lösung aussehen könnte.
9. Finde gute Lösungen durch gute Gefühle
Gute Entscheidungen fällst Du auf der Grundlage guter Gefühle. Fühle Dich erst gut und löse dann Dein Problem. Nicht andersrum (das könnte schwierig werden).
Lass das Problem zwischenzeitlich los, bringe Dich in einen guten Gefühlszustand und finde dann eine Lösung.
Du weißt nicht, wie Du Dich in einen guten Gefühlszustand versetzen kannst?
Na für dieses Problem gibt es sicher eine Lösung…
Hier findest Du schon mal die eine oder andere: 27 Dinge, die Du sofort tun kannst, um Dich gut zu fühlen
10. Suche Dir Hilfe
Wenn es Dir wirklich nicht gut geht: Suche Dir Hilfe. Es gibt andere Menschen, die auch Probleme haben. Und es gibt Menschen, die sich mit Lösungen beschäftigen.
Es spricht nichts dagegen, sich Ratschläge zu holen.
Andere Menschen geben Dir einen anderen Input und helfen Dir dabei, blinde Flecken zu sehen, die Du alleine nicht sehen kannst.
Probleme, Probleme und nichts als Probleme
Ja, es gibt wirklich schwerwiegende Probleme. Und dennoch ist es immer die eigene Einstellung, die einem Problem die Schwere gibt.
Sehe Probleme lieber als Herausforderungen, an denen Du wachsen kannst, statt als unlösbare Hindernisse, denen Du Dich machtlos ergeben musst.
Werde selbst aktiv, sei flexibel und glücklich. Damit lösen sich die meisten Probleme von ganz alleine.