Positives Denken in 5 Schritten lernen (+Vergleich von Studien)
Sind Optimismus und positive Gedanken der Schlüssel zum Glück? Können sie bei Krankheit helfen? Kann jeder positives Denken lernen? Und wie genau geht das?
Diese Fragen werden in diesem Artikel beantwortet. Ich habe ausgiebig recherchiert und mir die neusten Studien dazu angesehen.
In diesem Artikel findest du das Ergebnis davon.
Ist positiv denken immer gut?
Optimismus und positives Denken wirken auf den ersten Blick sehr erstrebenswert. Doch eins kann ich schonmal sagen: Ganz so einfach ist es nicht.
Zu der Frage, ob Optimisten oder Pessimisten besser dran sind im Leben, gibt es einige Studien. Diese geben auch interessante Anhaltspunkte, können diese Frage aber nicht abschließend beantworten.
Denn Optimismus birgt nicht nur Vorteile, sondern bringt auch Gefahren mit sich.
Auf der einen Seite führt positives Denken zu Fortschritt und Entwicklung. Denn wer würde beispielsweise ein neues Unternehmen gründen, wenn er nicht daran glaubt?
Weiterhin haben ältere Studien immer wieder versucht den Zusammenhang zwischen positivem Denken und Gesundheit zu messen.
Die Ergebnisse sind uneindeutig. Denn den „Studien, die einen positiven Effekt von Optimismus auf die Gesundheit zeigen, stehen Studien gegenüber, die statistische Fehler in den Untersuchungen offenbaren und die Thesen ins Wanken bringen.“ (Quelle: https://www.zeit.de)
Im selben Artikel wird auch beschrieben, dass nach Studien Optimisten risikofreudiger im Glücksspiel sind und für Positivdenker eine Gefahr der Überarbeitung bis hin zum burn out bestehen kann, da sie sich selbst zu viel aufbürden.
Wer die Realität durch zu viele positive Gedanken verdrängt und sich selbst täuscht, läuft Gefahr, schmerzlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeworfen zu werden.
Außerdem kann es manchmal sinnvoll sein, sich dem defensiven Pessimismus zu bedienen. Dabei stellt man sich den schlimmsten Ausgang einer Sache vor, vor der man Angst hat (Worst-Case-Szenario), um der Angst den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Das macht beispielsweise bei großer Aufregung vor einer Präsentation Sinn. Wenn man sich dann nämlich vorstellt, was das schlimmste ist, was einem passieren kann, wird man feststellen, dass es zwar nicht schön ist, aber die Welt davon nicht untergeht.
Das macht es leichter.
Eine neuere Studie hingegen hat festgestellt, dass Optimisten länger leben (Quelle: https://www.spiegel.de).
Aber auch hier gibt es wieder einen Wehrmutstropfen. Ich zitiere:
„Die Studie kann jedoch nur zeigen, dass ein optimistisches Wesen häufig mit einer längeren Lebenserwartung einhergeht. Es lässt sich nicht ausschließen, dass die Gesünderen schon von Natur aus optimistischer sind.“
Kann Optimismus bei Krankheit helfen?
Diese Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden.
In diesem Artikel wird beschrieben, dass positives Denken zwar nützlich für das Wohlbefinden bei Krebs haben kann, aber mit zu viel Druck eher Schaden verursacht.
Wissenschaftlich konnte nicht nachgewiesen werden, dass positive Gedanken die Krankheit direkt beeinflussen würden.
Andere Studien hingegen zeigen ein anderes Bild. So berichtete die Zeit über eine Studie, die die gesundheitlichen Vorteile des positiven Denkens wissenschaftlich untersucht hat.
Dabei stellte sich klar heraus, dass Menschen, die positiv denken:
– sich schneller von Operationen erholen
– weniger Schmerz spüren
– seltener zum Hausarzt gehen
– einen niedrigeren Blutdruck aufweisen
– sich weniger mit Erkältungsviren anstecken
– eine schnellere Wundheilung haben
– seltener dement oder depressiv werden
– gelassener auf Stress reagieren
– sich weniger Sorgen machen
– und kreativer sind
Weiterhin zeigt die Studie, dass Menschen, die sich nur fünf Minuten täglich ihre Wunschzukunft vorstellen, nach kurzer Zeit optimistischer denken.
Mein persönliches Fazit:
Sei ein optimistischer Realist, der sich immer mal wieder die negativen Seiten anschaut.
Nach meinen Recherchen und persönlichen Erfahrungen fühlen sich positive Gedanken oftmals gut an. Vor allem in Situationen, in denen man in einer negativen Gedankenschleife gefangen ist. Am besten noch eine, die frei erfunden ist, was bei Sorgen über die Zukunft oftmals der Fall ist.
Dennoch sollte man bei einer positiven Grundeinstellung die Realität nicht aus den Augen lassen und mit gesundem Maß an Dinge herangehen.
Das gilt in vielen Lebensbereichen und Situationen. Sich eine Krankheit schön- oder wegzureden birgt enorme Gefahren in sich. Sich aber nur negative Gedanken über einen möglichen schlechten Ausgang zu machen, ist auch nicht ratsam.
Der Schlüssel liegt wie so oft im Leben irgendwo dazwischen.
5 Schritte, um positives Denken zu lernen
Positives Denken zu lernen kann folglich so schlecht nicht sein. Ein wichtiger Schlüssel dabei ist der bewusste Umgang damit.
Stell dir Optimismus als Werkzeug vor, dass du verwenden kannst oder auch nicht. Und mit Achtsamkeit lernst du dann, wann du es einsetzen solltest und wann nicht.
Die folgenden Punkte sagen dir, wie du positives Denken lernen kannst und wann du es wie anwenden solltest:
1. Vermeide zu viel Negativität um dich herum
Stress und Negativität um dich herum färbt zwangsweise auf dich ab. Und wenn du dem zu viel ausgesetzt bist, schlägt das auf dein Gemüt. Es ist schwer, optimistisch zu bleiben, wenn alle um dich herum ständig am Nörgeln sind und alles Schwarz sehen.
Mache für dich die Quellen der Negativität aus und versuche sie weitestgehend zu meiden. Das können Menschen an deinem Arbeitspatz, im Freundeskreis oder auch direkt zu Hause sein.
Weiterhin solltest du den Fernseher gezielt nutzen und dich nicht willkürlich berieseln lassen. Das gilt genauso für andere Medien.
Natürlich kann es schwer sein, manche Quellen des Pessimismus loszuwerden. Da gilt es dann bewusst auf dich zu achten.
Wenn beispielsweise dein Arbeitskollege nervt, eine Kündigung deswegen aber etwas übertrieben wäre, dann schaue, welche Möglichkeiten du noch hast.
Wie kannst du den Kontakt möglichst gering halten?
Kannst du dir stressfreie Zeiten und Bereiche schaffen, um loszulassen und zu entspannen?
Schaffe dir ein möglichst positives Umfeld und nimm dir immer wieder Zeiten ganz für dich allein und genieße sie. Mache dir dabei ganz bewusst positive Gedanken.
2. Tue Dinge, die dir langfristig guttun
Wer das Glück zu sehr in kurzfristigen Befriedigungen sucht (Fernsehen, Fast Food, Rauchen, Konsum, etc.), wird damit langfristig nicht glücklich werden.
Mit Disziplin, Fleiß und Ausdauer die Dinge anzupacken, die einen wirklich glücklich machen, trägt dazu bei, dass die Gedanken positiver werden.
Eine Wohnung ordentlich zu halten mag aufwändig sein, fühlt sich aber ganz anders an, als in ständiger Unordnung zu leben.
Und dann abends die Füße hochzulegen, gibt ein besseres Gefühl, als bereits am Morgen damit zu beginnen und nichts anderes zu schaffen.
Welche Dinge wolltest du schon immer tun? Was schiebst du immer wieder auf?
Tue diese Dinge und hör nicht mehr damit auf. Kümmere dich um dein Umfeld und dein Leben und du wirst positiver denken und sein.
3. Steuere deine Gedanken bewusst gegen Zweifel und Sorgen
Grübeleien, Zweifel und Sorgen einfach mit positiven Gedanken zu übergehen, funktioniert nicht immer wie gewünscht. Manchmal kommen die Gedankenschleifen einfach immer wieder zurück. Mit Druck noch mehr schöne Gedanken zu machen erhöht dann auch noch den Gegendruck und am Ende ist nichts gewonnen.
Es geht anders: Wenn du negative Gedanken hast und sie loswerden willst, dann musst du genau das Gegenteil davon tun.
Du musst aufhören, deine negativen Gedanken loswerden zu wollen. Fang an, ihnen zuzuhören und sie zu akzeptieren. Das aber mit etwas Abstand zu ihnen. Das bedeutet: Du musst ihnen nicht glauben. Stell dir vor, sie wären ein Teil von dir, der gehört werden möchte. Hör ihnen zu. Nimm sie an. Akzeptiere sie.
Und erst wenn du das gemacht hast, kannst du sie ändern. Dann kannst du anfangen dir mit positiven Gedanken selbst gut zuzureden.
In diesem Video gehe ich näher darauf ein:
4. Triff Entscheidungen
Grübeleien, Zweifel und negative Gedankenspiralen entstehen aus einem Grund: Weil du dich nicht entscheiden kannst.
Sie hören auf, wenn du dich entscheidest. Denn sobald du dich für etwas (und damit auch automatisch gegen die Alternativen) entschieden hast, haben deine Gedanken keinen Grund mehr zu denken.
Zu Beginn können sich nach wie vor Zweifel melden und das Gedankenkarussell ist noch nicht ganz beendet, doch je mehr Entscheidungen du triffst, desto leichter wird es.
Triff eine Entscheidung. Ziehe sie trotz Zweifel durch. Lerne daraus und triff die nächste Entscheidung.
Wenn du das übst, erlangst du die Kontrolle über deine Gedanken und lernst positiv zu denken.
Und Entscheidungen treffen lernst du, indem du Entscheidungen triffst.
Mehr zum Thema findest du hier: Wie du lernst, Entscheidungen zu treffen
5. Vergleiche dich nicht mit anderen
Wenn du negativ Denken möchtest, gibt es wahrscheinlich nichts Besseres, als dich ständig mit anderen zu vergleichen.
Und wenn du positiver im Leben sein willst, dann akzeptiere dich genau so, wie du bist und forme dir dein Leben so, wie du es möchtest, statt auf die anderen zu schielen.
Andere Menschen können tolle Vorbilder sein. Dich mit ihnen zu vergleichen, macht dich aber nicht glücklich.
Hör also auf damit, wenn du positiver denken möchtest.Welche Fehler kannst du beim positiven Denken machen?
Positiver zu denken kann man definitiv lernen. Auf der anderen Seite kann es natürlich etwas dauern, wenn man sein bisheriges Leben in zu viel Negativität verbracht hat.
Die folgenden Fehler solltest du vermeiden, wenn du positiv denken lernen möchtest:
1. Du erzwingst es zu sehr
Druck ist der falsche Weg. Wie ich oben bereits beschrieben habe, geht es erst ums Akzeptieren und dann darum, sich aktiv positive Gedanken zu machen.
Wenn du negative Gedanken hast und mit aller Gewalt versuchst, diese mit Optimismus schönzureden, dann kann es einfach sein, dass diese immer wieder zurückkommen.
Hier ist Feingefühl dir selbst gegenüber gefragt.
Denn vielleicht hat ein Teil von dir einen guten Grund, diese Gedanken zu haben. Vielleicht hat dieser Teil Angst und möchte gehört werden.
Da ist es wichtig, zuzuhören und für dich selbst da zu sein, statt ihn wegzudrücken.
Schau dir dazu auch das Konzept des inneren Kindes an:
Entweder als Artikel zum Lesen: Mit dem inneren Kind alte Verletzungen heilen
Oder als Video:
2. Du bist zu ungeduldig
Wenn das mit dem positiven Denken auf Anhieb nicht funktioniert, ist das kein Grund, sofort aufzugeben. Etwas Geduld musst du schon mitbringen.
Wenn du die letzten 20, 30 oder 40 Jahre viel in der Negativität warst, kannst du nicht erwarten, dass du in sieben Tagen dein Gehirn komplett neu programmiert hast.
Es ist eher wichtig, dir ein positives Leben aufzubauen, genau wie oben beschrieben. Also dir ein schönes und positives Umfeld zu erschaffen und die Dinge, die dich langfristig glücklich machen aktiv anzupacken.
Sei geduldig mit dir selbst und gib dir die Zeit, die du brauchst.
3. Du denkst, es liegt nicht in deiner Macht
Ein großer Fehler wäre es, zu behaupten, dass du deine Gedanken nicht steuern kannst und keine Kontrolle darüber hast, was dort geschieht.
Es stimmt schon, dass innerlich immer wieder Gedanken entstehen können, von denen du keine Ahnung hast, wo die jetzt schon wieder herkommen.
Die Frage ist dann nur: Wie gehst du mit ihnen um?
Willst du dich voll und ganz mit ihnen identifizieren oder kannst du sie mit Abstand beobachten und selbst entscheiden, wie viel Wert du ihnen gibst?
Du hast die Macht, wie du mit deinen Gedanken und Gefühlen umgehen möchtest. Nutze sie!
Um noch mehr Positivität in dein Leben zu holen, kannst du dich auch in meinen Gratis-Kurs für mehr Selbstvertrauen eintragen. Du findest ihn gleich hier unter dem Artikel.