Hoffnung und Zuversicht: 6 Schritte für mehr Glück im Leben

Wer kennt sie nicht?

Momente, in denen es schwer ist, noch Hoffnung zu schöpfen. Situationen, die einem alles abverlangen und in denen es schwer fällt, noch an das Gute zu glauben.

Vielleicht hat man einen schweren Schicksalsschlag erlebt, eine falsche Entscheidung getroffen oder hat einen großen Fehler gemacht.

Die Hoffnung versiegt.

Zunächst.

Doch dann kommt dieser magische Moment.

Der Moment, in dem sich die Gedanken drehen und neue Ideen entstehen. Neue Bilder von möglichen positiven Ausgängen. Neue Gedanken, die einem selbst gut zusprechen und einem das Gefühl geben: Es kann alles wieder gut sein.

Hoffnung.

Warum wir Hoffnung brauchen

Schaut man sich den aktuellen Stand der Forschung an, wird eine Sache schnell klar: Hoffnung und Zuversicht machen glücklicher!

ResilienzAber nicht nur das: sie haben einen bedeutenden Einfluss darauf, wie es uns geht.

Das zeigt eine Studie der Uniklinik Hamburg-Eppendorf, in der Menschen mit Schmerzen behandelt wurden (Quelle: http://www.spiegel.de/spiegelwissen/selbstheilungskraefte-gesund-durch-zuversicht-a-942818.html).

Diese Studie kommt zu folgendem Ergebnis:

Schmerzmittel wirken doppelt so stark, wenn die Patienten wissen, dass sie es verabreicht bekommen.

Und es geht noch weiter: Patentien, denen gesagt wurde, dass sie kein Schmerzmittel mehr erhalten würden, es in Wahrheit aber noch verabreicht bekamen, litten unter Schmerzen, als hätten sie kein Mittel bekommen.

Die Psyche hat also einen entscheidenden Einfluss auf unser Empfinden.

„Wenn Patienten Zuspruch erfahren und Hoffnung schöpfen, dann können sie ihre Erkrankungen leichter besiegen.“

So der Tenor eines Kongresses von Neurobiologen, Psychologen und Ärzten in Tübingen. Auch nachzulesen in dem oben genannten Artikel.

Der Glaube versetzt Berge

Eine ähnliche Geschichte durfte ich selbst aus erster Hand erfahren: Ein sehr guter Freund von mir machte einen Fallschirmsprung.

Allerdings kam er bei der Landung sehr ungeschickt auf und brach sich ein Bein gleich an sechs verschiedenen Stellen.

Er wurde sofort operiert und die Ärzte erzählten ihm, dass er wahrscheinlich nie wieder richtig laufen können wird.

Damit wollte sich mein Freund nicht zufrieden geben. Und ich kenne ihn gut. Er hat einen stahlharten Willen.

Er wollte nicht daran glauben, was die Ärzte ihm sagten und tat von diesem Moment an alles dafür, um wieder zu genesen.

Von Anfang an stellte er sich unter starken Schmerzen aufs Laufband, um die nötigen Muskeln so schnell und gut wie möglich wieder aufzubauen.

Er glaubte fest daran, tat alles dafür und heute kann er wieder laufen und Sport machen, als wäre nie etwas gewesen.

Wenn Du mehr Hoffnung und Zuversicht willst

Dass eine starke Zuversicht hilft, ist nun geklärt.

Doch die viel spannendere Frage ist: Kannst Du Hoffnung und Zuversicht „lernen“?

Die eindeutige Antwort ist ja!

Es ist möglich, sein Denken selbst zu beeinflussen und sich auszusuchen, wohin man seine Gedanken lenkt.

Denn auch der Fokus auf das Negative ist nur eine angelernte Verhaltensweise. Und genauso kannst Du auch lernen, Dich auf positive Ausgänge von allen möglichen Situationen zu konzentrieren.

Das ist eine Übungssache und mit den folgenden 6 Techniken, kannst Du es lernen:

1. Fülle Dein Leben mit positiven Aktivitäten

Eine Studie von der Psychologieprofessorin Barbara Fredickson von der Universität von North Carolina at Chapel Hill hat gezeigt, dass bestimmte Aktivitäten die Achtsamkeit und somit das Leben im Hier und Jetzt steigern (nachzulesen ist das hier: http://www.wirtschaftspsychologie-aktuell.de/lernen/lernen-20110908-lernen-von-barbara-fredrickson-aufbluehen-bei-der-arbeit-und-im-alltag.html)

Diese Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass Menschen, die Aufmerksam folgenden Aktivitäten nachgehen, „aufblühen“. D. h., dass sie mehr positive Gefühle in ihrem Leben wahrnehmen und glücklicher sind:

– Helfen

Dabei reichen Kleinigkeiten aus. Du kannst beispielsweise bei der Arbeit jemandem Deine Hilfe anbieten oder jemanden bei etwas unterstützen.

– Interaktion

Der Austausch mit anderen Menschen trägt zu unserem Wohlbefinden bei. Tausche Dich mit anderen aus. Finde Menschen, die Deine Interessen teilen.

– Spielen

Übe ein Hobby aus, dass Dir Spaß macht oder mache eine spielerische Sportart.

– Lernen

Beschäftige Dich mit neuen Dingen. Lerne immer dazu, sei neugierig und probiere einfach Sachen aus.

– Spiritualität

Hierunter fallen Aktivitäten wie meditieren.

– Trainieren

Dass Sport gut ist für die Psyche ist, ist nichts Neues. Mache regelmäßig Sport und hol Dir dadurch mehr Zuversicht in Dein Leben.

Alle diese Punkte helfen Dir dabei, insgesamt zufriedener zu leben und damit auch Deine Hoffnung und Zuversicht zu steigern.

Wichtig dabei ist: Alle Aktivitäten musst Du möglichst aufmerksam machen. Konzentriere Dich dabei auf den Moment und genieße die positiven Gefühle, die dabei entstehen.

2. Denke an Erfolge aus Deiner Vergangenheit

Wenn Du Dich in einer Situation befindest, in der Du am Zweifeln bist oder Angst hast, dann denke an eine Situation aus der Vergangenheit, in der Du auch Angst hattest, die sich nicht bestätigt hat.

GlückWenn Du beispielsweise einen Arzttermin hast und Angst vor der Untersuchung, dann erinnere Dich an eine ähnliche Situation, in der nichts passiert ist. In der sich Deine vorherige Angst nicht bestätigt hat.

Das kannst Du in vielen Situationen machen, in denen Du unsicher bist.

Denke immer an Momente in Deinem Leben, die gut ausgegangen sind.

So hilfst Du Deinen Gedanken in die richtige Richtung zu denken und Vertrauen zu schöpfen.

3. Schreibe mögliche positive Ergebnisse auf

Wenn Du zweifelst oder unsicher bist, dann konzentriere Dich bewusst auf einen positiven Ausgang des Ereignisses.

Das machst Du am besten, indem Du es aufschreibst.

Schreibe so detailliert wie möglich auf, was alles Positives geschehen wird. Schaue Dir nur positive Ergebnisse an und halte sie schriftlich fest.

Du wirst merken, wie sich Dein Denken dann darauf fokussiert und Du neue Kraft und Hoffnung schöpfst.

4. Stelle Dir die richtigen Fragen

Eine Technik von Martin Seligman, einem Pionier der positiven Psychologie, geht wie folgt vor (Quelle: http://www.fuersie.de/psychologie/persoenlichkeit/artikel/die-kraft-der-zuversicht/page/4):

– Wenn Du ein Erfolgserlebnis hast, dann stell Dir die folgenden Fragen:

Was habe ich dazu beigetragen?

Auf welche anderen Lebensbereiche wird sich dieses positive Erlebnis noch auswirken?

– Wenn Du ein negatives Erlebnis hast, dann stell diese Fragen:

Welche äußeren Umstände könnten daran Schuld haben?

War ich zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt?

– Betrachte ein Scheitern immer als Lernerfahrung

Andere Studien zeigen (http://karrierebibel.de/zuversicht/), dass der Mensch eher dazulernt und später bessere Ergebnisse liefert, wenn er einen Fehler macht.

Suche in jedem negativen Erlebnis nach dem Lerneffekt, den Du mitnehmen kannst!

Diese Fragen bzw. Betrachtungsweisen machen Folgendes:

Es geht darum, Erfolge Dir direkt selbst zuzuordnen und zu schauen, welchen Anteil Du daran persönlich hast. Du assoziierst Dich also mit dem Erfolg uns stärkst somit Dein Vertrauen in Deine Fähigkeiten.

Und auf der anderen Seite dissoziierst Du Dich von negativen Erlebnissen und suchst den „Fehler“ nicht in Deiner Persönlichkeit.

Leider machen Menschen mit einem geringen Selbstvertrauen oft genau das Gegenteil:

Sie suchen den Fehler in ihrem Charakter und können sich Erfolgserlebnisse nicht gut selbst zuschreiben.

Wenn Du also mehr Hoffnung und Zuversicht willst, dann mache es genau andersrum!

5. Suche Dir Vorbilder

Hast Du Dich schon mal mit jemandem unterhalten, der inspirierend auf Dich gewirkt hat?

Ist das nicht ein tolles Gefühl, jemandem zuzuhören, der optimistisch ist und schon einige Dinge erreicht hat im Leben?

Jemand, der schon etwas verwirklicht hat, was Du auch gerne hättest?

Dieses positive Gefühl solltest Du Dir so oft es geht ins Leben holen. Suche Dir Vorbilder und unterhalte Dich mit diesen! Frage sie aus und lass Dich inspirieren.

6. Triff eine Entscheidung

Sein Leben auf Zuversicht und Hoffnung auszurichten ist auch eine Entscheidungssache. Wer negativ denken möchte, wird auch immer Gründe finden das zu tun.

Entscheide Dich für eine Lebenseinstellung.

Und wenn Du Dich dafür entschieden hast, positiver zu denken und zu leben, dann halte Dich an die obigen Techniken.

Mit etwas Übung wird es Dir immer leichter fallen, aus Deinen Fehlern etwas Positives mitzunehmen und dauerhaft hoffnungsvoll und zuversichtlich zu leben.

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Renate - 15. Oktober 2015

Ein sehr hilfreicher und interessanter Artikel . Ich kann dir in vielem zustimmen …ich hatte viele Jahre lang mit Panikattacken und Angstzuständen zu kämpfen , durch schwere Schicksalsschläge ….20 Jahre lang schon „kämpfe “ ich mich durchs Leben …habe immer wieder „Rückschläge“ mit denen ich mittlerweile ziemlich gut umgehen kann -ein grosser Teil auch Dank deiner Arbeit !! In den letzten Jahren habe ich sehr viel für mich getan – gehe regelmässig zum Tanzkurs, lerne englisch , habe seit 2 Jahren einen neuen Job – den ich sehr liebe – gehe zum Yogakurs , und fange mit meditieren an …und ich fange an täglich meine „Gefühlswelt“ aufzuschreiben ..egal ob positiv oder negativ …und ich weiss ich bin auf nem guten Weg ! Danke Stefan für deine Arbeit !! Gruss .

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    mail@stephanwiessler.de - 16. Oktober 2015

    Liebe Renate,

    vielen Dank für Deinen schönen Worte. Es freut mich, dass Du so aktiv bist und etwas tust. Und natürlich auch sehr darüber, dass meine Arbeit Dir dabei hilft.

    Auf Deinem Weg wünsche ich Dir weiterhin alles Gute!

    Reply
Matthias Kombrink - 16. Oktober 2015

gut zusammengefasst! aber mir fehlt noch ein punkt: die dankbarkeit. mich würde interessieren, was Sie dazu denken. ich habe für mich entdeckt, dass das gefühl der dankbarkeit gegenüber bestimmten menschen / dingen / zuständen oder einfach nur die dankbarkeit gegenüber dem leben, eine negative einstellung sofort in eine positive umschalten kann.
dazu gibt es hier auch eine gute zusammenfassung:
http://time.com/4042834/neuroscience-happy-rituals/

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    Stephan Wießler - 16. Oktober 2015

    Hallo Matthias,

    unbedingt 🙂

    Nur war Dankbarkeit nicht Thema dieses Artikels!

    Reply
René Klampfer - 7. Januar 2016

Lieber Stephan,

Ein toller Artikel mit guten Beispielen, wie man aus jedem noch so simplen Tun das Positive ziehen kann und Hoffnung schöpfen kann! Ich finde besonders die Reflexion vergangener Ereignisse nicht unwichtig, da sie uns Lektionen für die Gegenwart und Zukunft lehren. Natürlich funktioniert das nur – wie Du das gut zum Abschluss auf den Punkt gebracht hast – wenn man sich auch darauf einlässt und sich dafür entscheidet, daraus zu lernen und das Positive daraus mitzunehmen. Da fällt mir ein der berühmte Spruch von Götz Werner ein: „Wer etwas will – der findet Wege, wer etwas nicht will – der findet Gründe.“

Liebe Grüße,
René Klampfer

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    mail@stephanwiessler.de - 7. Januar 2016

    Genau so ist es, René!

    Und vielen Dank für Dein Lob! Das nehme ich doch gerne an.

    Reply

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