Disziplin: die Eigenschaft, die alles verändert

Ich lese gerade ein Buch: „Die Macht der Disziplin“ von Roy Baumeister und John Tierney. Und ich bin sehr begeistert.

Gleich zu Beginn des Buches wird ein sehr wichtiger Fakt beschrieben. Nach einer psychologischen Untersuchung ist Selbstdisziplin die einzige Eigenschaft, die bei Studenten in direktem Zusammenhang mit den Noten stand.

Das bedeutet, dass Disziplin der entscheidende Faktor für Erfolg ist.

Was ist Disziplin?

Disziplin Definition nach Wikipedia: „Selbstdisziplin oder Selbstbeherrschung bezeichnet ein stetiges und eigenkontrolliertes Verhalten, das einen Ordnungszustand aufrechterhält oder schafft, indem es Anstrengungen aufwendet, die den vorherrschenden individuellen oder äußeren Ablenkungen von einer einzuhaltenden Zielvorgabe entgegenwirken.“
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstdisziplin)

Es geht also darum, Energie auf etwas zu verwenden, was man haben möchte und sich dabei nicht ablenken lässt.

In dem oben angesprochenen Buch wird gezeigt, dass wir ein bestimmtes Volumen an Disziplin haben. Das bedeutet, wir haben einen Akku, der gefüllt ist und jedes Mal, wenn wir Disziplin aufwenden, leert sich der Akku ein wenig.

Das geschieht so lange, bis er leer ist. Und dabei spielt es keine Rolle wofür wir die Willenskraft (=Disziplin) aufgewendet haben.

Es ist also egal, ob man Disziplin braucht, um im Streit seine Emotionen zurückzuhalten, sich auf eine Aufgabe konzentriert oder auf Süßigkeiten verzichtet. Alles verbraucht dieselbe Energie und wenn der Akku leer ist, dann ist er leer.

Wie Du Disziplin lernen kannst

Die gute Nachricht: Man kann den Akku größer machen. Also man kann Disziplin lernen.

Das geht vor allem durch drei Faktoren:

1. Durch Übung

Wenn Du Disziplin erlernen möchtest, dann ist es sinnvoll damit anzufangen, regelmäßig konzentriert einer Sache nachzugehen.

Also jeden Tag ein bisschen. Es macht keinen Sinn, sich an einem Tag stundenlang hinter eine Sache zu klemmen und dann am nächsten Tag komplett ausgepowert zu sein.

Sondern es ist besser, jeden Tag wenig zu machen, dafür aber jeden Tag.

Wenn Du also ein wichtiges Projekt hast, dann arbeite lieber täglich wenige Stunden daran, als an wenigen Tagen viele Stunden. Dadurch gewöhnst Du Dir einen Rhythmus an.

2. Durch genug Schlaf

Ganz wichtig, um den Akku wieder aufzuladen ist es, für genug Schlaf zu sorgen. Wenn Du 12 Stunden am Tag arbeitest und dann nur fünf Stunden pro Nacht schläfst, darfst Du Dich nicht wundern, wenn Du gereizter bist oder sogar auf einen Burn out zusteuerst.

Wichtig ist regelmäßiger, gesunder Schlaf. Und auch wenn Du am Tag mal müde bist, kannst Du Dir die Zeit nehmen, Dich kurz hinzulegen, um den Akku wieder aufzuladen.

3. Durch eine gesunde Ernährung

In dem Buch wird auch beschrieben, dass Glukose einen entscheidenden Einfluss auf unsere Willenskraft hat. Glukose ist der Zuckergehalt in unserem Blut.

Jetzt könnte man meinen, wenn man genug Süßes isst, dann steigt die Willenskraft. Das stimmt so leider nicht. Denn ein Schokoriegel bringt zwar kurz einen Energieschub, doch direkt danach fällt das Energielevel umso mehr ab. Es hat also negative Auswirkungen.

Viel besser ist es, regelmäßig, gesund zu essen, da dadurch der Glukosespiegel über einen längeren Zeitraum konstant gehalten wird. Direkt nach der Mahlzeit beginnt es zwar noch nicht zu wirken, doch dafür hält es viel länger an als durch eine Zuckerbombe.

 

Wenn Du in Deinem Leben etwas erreichen möchtest, dann ist Disziplin der entscheidende Faktor dafür.

Es ist sehr zu empfehlen, daran zu arbeiten. Denn das ist der entscheidende Faktor für Erfolg oder Misserfolg.

Lerne, Dich jeden Tag ein bisschen an eine bestimmte Aufgabe zu setzen. Arbeite in dieser Zeit konzentriert und lasse Dich nicht ablenken. Höre aber auch wieder auf, aber mache das dafür wirklich jeden Tag.

Nimm Dir genug Zeit, um zu schlafen und Dich zu erholen und gewöhne Dir an, Dich regelmäßig und gut zu ernähren. Dadurch wirst Du über lange Sicht mehr erreichen, als durch kurzen Aktionismus, der nach wenigen Tagen wieder verpufft.

Click Here to Leave a Comment Below 3 comments
seelenklempnerei - 10. August 2014

Diziplin mag wie ein Akku sein. Die Selbstbeherrschung ist aber eher eine Art Muskel. Über „Wille“ allein wird man das Erschöpfen der Selbstbeherrschung nicht aufhalten. Und „Lernen“ kann man das auch nicht wirklich. Glaube ich jedenfalls. Gerade Menschen mit ADHS haben da angeborenermassen ein „Akku-Problem“. Man kann aber die Umgebungsbedingungen verändern und eine Art Bedienungsanleitung für das eigene Gehirn entwickeln. Dann kämpft man zumindest nicht mehr gegen Windmühlen.

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    Stephan Wießler - 10. August 2014

    Wie gesagt, mein Wissen stammt aus einem Buch von Menschen, die sich intensiv damit beschäftigt haben. UNd ich glaube, dass Wille und Selbstbeherrschung dasselbe ist. Zumindest habe ich es so verstanden. Denn in dem Buch wirs eben beschrieben, dass es auch Tests gab, in denen sich die Probanden nicht ablenken lassen sollten (und damit wurde dann der Wille bzw. die Selbstdisziplin getestet). Und fällt für mich auch unter die Selbstbeherrschung.

    Also es lässt sich auf jeden Fall etwas machen!

    Reply
Lars Bobach - 12. August 2014

Guter Artikel und wertvolle Ratschläge. Danke dafür!

Eins hast Du vergessen: Wenn Leidenschaft im Spiel ist, kommt die Disziplin meist von ganz allein.

Frei nach Stephen R. Covey in den 7 Wegen: ‚Am Anfang das Ende im Sinn haben‘. Die daraus resultierende Leidenschaft hilft mir immer bei der Selbstdisziplinierung.

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